Freiwilligenarbeit

Ohne Freiwilligenarbeit steht unsere Gesellschaft still.... und die Kirche auch!


Kirche braucht Freiwillige - Freiwillige sind eine Bereicherung!

Viele Männer und Frauen engagieren sich aus freiem Willen und unentgeltlich für andere Menschen, die Gesellschaft und die Umwelt. Sich in einer Kirchgemeinde zu engagieren gehört zur "formellen Freiwilligenarbeit". Sie verstehen sich als aktives Kirchgemeindemitglied und möchten sich für die Gesellschaft und die Menschen vor Ort engagieren - herzlich gerne!

Freiwillig engagierte Menschen gestalten das kirchliche Leben massgeblich mit.

Sie machen die Kirchgemeinden farbiger, lebendiger und wirken oft über die Kirchgemeinde hinaus!

Die Beweggründe 

So unterschiedlich wie die Freiwilligen sind auch die Beweggründe für ihr Engagement. Als Motive werden zum Beispiel genannt: Spass an der Tätigkeit, zusammen etwas bewegen, anderen Menschen helfen, mit Menschen zusammenkommen, eigene Kenntnisse und Erfahrungen erweitern, Verantwortung tragen und Entscheidungsmöglichkeiten haben. Viele Freiwillige lernen gerne neue Menschen kennen und schätzen die Einbindung in eine Gruppe. Manche finden es spannend, den Horizont zu erweitern und dabei neue Erfahrungen zu sammeln. Fast alle wollen Aufgaben übernehmen, die sinnvoll sind. Freiwillige in der Kirche befinden sich oft auf einem spirituellen Weg und setzen sich mit persönlichen Lebensfragen auseinander. 

Theologischer Bezug


In der Bibel gibt es viele und verschiedenartige Stellen, die auf den Sinn und die Bedeutung des Engagements von Freiwilligen hinweisen.  Einige ausgewählte Anregungen und Bibelstellen sind hier aufgeführt.

Freiwilligenarbeit im Kontext der Kirche ist gelebte Solidarität in Form von sozialem oder diakonischem Handeln in Kirche und Gesellschaft. Aus jüdisch­christlicher Sicht ist sie begründet in der Liebe Gottes zu den Menschen. Von dieser Liebe hat Jesus durch sein Leben, durch sein Lehren und Handeln gezeugt.

Das Christentum ist keine individuelle Erlösungsreligion, sondern die Einladung zu einem kommunikativen, teilenden Miteinander mit Gott und zur Gemeinschaft mit den Menschen. Das Menschsein gelingt nur im Miteinander, Individualität und Sozialität liegen ineinander. «Lebt aus der Liebe, mit der ihr von Gott geliebt seid. Tut das so, dass ihr zu Gott, zu euren Mitgeschöpfen und zu euch selbst in einer liebenden Beziehung steht.»5 (nach Mt. 22,37-39).

Das erste Buch der Bibel erzählt, wie die Menschen als Ebenbild Gottes erschaffen wurden und so mit der schöpferischen Kraft Gottes gesegnet wurden. Gleichzeitig wurden alle Menschen dazu aufgefordert, zur Erde Sorge zu tragen. Seither sind in jeder Generation freiwillige Mitarbeitende von Gott fantasievoll und tatkräftig daran, immer wieder eine lebenswerte Welt zu gestalten.

Martin Luther hat den Begriff vom «Priestertum aller Gläubigen» geprägt. Jede Christin und jeder Christ hat die Möglichkeit und die Aufgabe, das Evangelium zu kommunizieren: explizit durch das Wort oder implizit durch geteiltes Leben. Beides ist möglich: politisch wirksames Engagement im gesellschaftlichen Leben und – oft unauffälliges – solidarisches Handeln inner­halb von Kirchgemeinde und Gemeinschaft.

In Lukas 13, 20+21 wird die Arbeit fürs Reich Gottes mit der einer Frau verglichen, die wenig Sauerteig nimmt und ihn mit viel Mehl vermischt, bis der Teig durchsäuert ist und aufgehen kann. Freiwillige leisten solche Sauerteigarbeit. Sie durchmischen die Kirche mit Ideen, geschenkter Zeit und Zuwendung. Aus Kleinem wird etwas ganz Grosses – immer wieder.

Für Paulus sind alle Dienste und Menschen gleichwertig. Er freut sich über die verschiedenen Arbeitsfelder, Gaben und Möglichkeiten jedes Einzelnen. Wenn alle im Blick aufs Ganze zusammenarbeiten, wirkt der heilige Geist mit. Eine Gemeinschaft kann entstehen, die den Menschen gut tut.

Anderenorts schreibt Paulus von den vielfältigen und unterschiedlichen Begabungen der Menschen, die sich zusammen für die Kirche als Ganzes einsetzen. Er vergleicht die Gemeinde mit einem Leib in Christus mit vielen Gliedern (nach Röm. 12,3­7 und 1. Kor. 12, 4­31).

Deshalb lebt die Kirche vom Miteinander aller Beteiligten – der Angestellten und der Freiwilligen. Sie lebt von der Unterschiedlichkeit, der Vielfalt und der Gleichwertigkeit aller Involvierten mit ihren besonderen Talenten, Erfahrungen und Sichtweisen.